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    Terry Atkinson und SUSI POP ....are leaving the agmoas sector    
 
   
Terry Atkinson, Hammerite-Red Enola Gay Axe-Head Mute
1991, Metal paint on Board, 71 x 77 cm
 
SUSI POP, Powells Beweise
2003, Dispersion und Siebdruck auf Leinwand, 50 x 75 cm
 
Terry Atkinson, Lighter Yellow Enola Gay-Axe Head Mute 2
1991, Acylic on Board, 23,5 x 35 cm
 
SUSI POP, Samara (vor dem 1. Golfkrieg)
1991/2006, Dispersion und Acryl auf Leinwand, 70 x 140 cm
 
Terry Atkinson, Duo
2005, Acrylic and Pencil on Canvas, Monitor, DVD, 2 Canvases, 152,5 x 101,5 cm
 
Duo (Detail)
 
SUSI POP, Documenta Landscape
2007, Dispersion und Acryl auf Leinwand, 80x140, Detail
Pressetext forward
   
The AGMOAS Notes von Terry Atkinson (HTML-Datei) forward
   
The AGMOAS Notes von Terry Atkinson (PDF-Datei) forward
   
Wolfgang Winkler Susi Pop: Künstlerin forward
   
1. Die Künstler:

Terry Atkinson, geb. 1939 in Thurnscoe, South Yorkshire, GB, einem Kohlerevier, galt als künstlerisches Wunderkind, bekam ein Stipendium für ein musisches Gymnasium. Als er 19 Jahre war, fanden erste Arbeiten Aufnahme in namhaften Ausstellungen, noch vor Beginn seiner Kunststudien ab 1958, die er 1964 an der Slade School (University College, London) abschloß. Parallel zum Kunststudium war er intensiv an Technologie, Kybernetik, Systemtheorie und Analytischer Philosophie mit David Bainbridge und Harold Hurrell vertiefend austauschen. Diese drei Künstler bildeten den Kern für die 1968 gegründete englische Künstlergruppe Art & Language.

1967, während seines ersten New York Aufenthaltes, fand Atkinson Unterstützung für sein Werk durch Robert Smithson, Sol LeWitt, Dan Graham, Lawrence Weiner und Carl Andre. Aus den intensiven Kontakten bildete sich 1969 auch ein amerikanischer Flügel der Art & Language Group heraus.

1969 schrieb Terry Atkinson als Herausgeber die Einleitung für das "Art & Language Journal" No 1 mit Beiträgen von Dan Graham, Sol LeWitt und Lawrence Weiner. Zum amerikanischen Flügel stießen Mel Ramsden, Ian Burn und Joseph Kossuth, der zum Herausgeber für die amerikanischen Beiträge des Journals wurde.

Die Gruppe unterschied sich von den 'Conceptualisten' durch streng durchgeführte logische und erkenntnistheoretische Untersuchungen, mehr noch, durch die mit diesen methodischen Untersuchungen erst ermöglichte Kritik - nicht allein - am Kunstsystem. Die Gruppe versuchte, gestützt auf objektive Kriterien, eine kollektive Praxis zu begründen. Ab 1970 nahm die Gruppe an den wichtigen Ausstellungen zur "Conceptual Art" teil. 1972 war sie mit "Indexing" auf der Documenta 5 vertreten.

Noch im gleichen Jahr hatten Paul Maenz und Gerd DeVries in der Reihe "Dumont aktuell" eine Sammlung von Artikeln des Art & Language Journals zweisprachig herausgegeben.

Anders als die "Kunst-Diskurse" unserer Tage, stellten diese Artikel den Anspruch an die Leser, die rational-wissenschaftliche Intelligenz zu nutzen, um die gesellschaftlichen Verhältnisse der Kultur weiterzuentwickeln. Dieser Umstand bedingte, daß Art & Language nie populär werden konnte. Dies verleiht ihr indes heute einen legendären Status. Trotz der Akademischen Ausweitung der Kunst-, Medien- und Bildwissenschaften ist auch heute eine intensive Rezeption der Praxis von Art & Language auf einige Wenige beschränkt. Thomas Dreher kommt das Verdienst zu, Index 2 für das ZKM Karlsruhe digital und interaktiv wieder verlebendigt zu haben.

Link: http://blurting-in.zkm.de/d/invest_context#II.2

Die Spannungen über die gemeinsame Praxis hatten sich 1974 innerhalb der Gruppe zur Unlösbarkeit gesteigert, was Terry Atkinson zum Austritt bewog. Seither arbeitet er unter eigenem Namen, wobei er der analytischen Praxis verpflichtet blieb. In dieser ist das Schreiben von Texten integraler Bestandteil seiner künstlerischen Produktion.

Die bis heute weiter unter dem Namen Art & Language arbeitenden Künstler, Michael Baldwin und Mel Ramsden, denen Atkinson eine affirmative Kunstpraxis vorwarf, beanspruch(t)en als Inhaber der 'Firma' die Urheberrechte an den Beiträgen Terry Atkinsons. Zugleich blieben die Adressaten der Texte Atkinsons noch über lange Jahre (indirekt) jene, mit denen er gemeinsame intellektuelle Grundlagen teilte.

Für Atkinson bedeutete der Austritt (bzw. das Verweilen in) einer Gruppe keineswegs das Aufgeben (bzw. Beanspruchen) eines überprüften Denkens. Eher sah er in der Verhaftung in der Gruppe ein Verlassen des Prinzips, die Kriterien in den Denkprozessen stets neu zu überprüfen.

All dieses ist ein eigenes Kapitel in der Geschichte der kollektivistischen Experimente während der 60/70er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Atkinsons Werkserien, einschließlich der Texte, verstehen sich als analytische Untersuchungen zu sozio-kulturellen Verhältnissen der Gegenwart, wobei Atkinson den billigen 'Politizismus' der "Politischen Kunst" streng zurückweist. Nach wie vor setzt sich Atkinson mit den in Art & Language gelegten Grundlagen kritisch, zugleich ent-wickelnd auseinander. Sein immenses, ebenso außergewöhliches wie anspruchvolles Werk ist bei allem Respekt, der ihm international entgegengebracht wird, jedoch nur fragmentarisch zur Kenntnis genommen worden. Aus diesem Grunde hatte Wolfgang Winkler 1994 gemeinsam mit Terry Atkinson (und der Unterstützung der Gimpel Fils Gallery, London, und speziell durch Simon Lee) eine Ausstellung mit dem Titel "Fragments of a Career" konzipiert, die 1995 in den KunstWerken Berlin und in leicht veränderter Form 2001 im Asger Jorn Museum in Silkeborg/Dänemark gezeigt wurde.

Werden heute Ausstellungsprojekte in "Art Schools" umgewandelt, z.B. Manifesta 6, so kann das als eine Art Reflex auf die in den 60er und frühen 70er Jahren von Art & Language betriebene Praxis gewertet werden; der Unterschied: Das ernsthafte Erkenntnisinteresse wurde durch das 'Quot libet' postmodernistischer Diskurse ersetzt. Daher lehnt Atkinson es ab, sich zum 'Ahnherren' dieser "neuen" Tendenzen ernennen zu lassen. Gleichwohl bleibt Terry Atkinson offen für kontinuierliche oder punktuelle Kollaborationen. Diese "generosity" hat er als "Reader in the Rhetorics and Practices of Fine Art" an der University of Leeds (eine eigens für ihn geschaffene Position) üben gelernt; sie entspricht aber auch seinen Überzeugungen hinsichtlich der politischen Praxis.

Gegenwärtig vertritt er an der Universita di Venezia Joseph Kossuth.

(Mehr als vorhergesehen, hatte dieser Umstand die Vorbereitung dieser Ausstellung erschwert. So kann der für die Ausstellung geschriebene Text "Agmoas Notes" erst zu Ende der ersten Ausstellungswoche in endgültiger Fassung präsentiert werden.)

SUSI POP, die Geschichte ihrer Herkunft muss erst noch erfunden werden. Erstmalig im Kunstbereich erschienen ist sie 1986/87; zunächst stets im Zusammenhang mit der ZWINGER Galerie, Berlin. Der Kurator der genannten Ausstellung, Wolfgang Winkler, faßt SUSI POP in Anbetracht ihrer künstlerischen Praxis als 'persona', sprich als eine öffentliche Maske, also ohne das Subjekt, das künstlerisch sich selbst, letztlich nur sich selbst, ausdrückt. Als 'nomen', - so Winkler - sei SUSI POP eine "Signatur" für eine künstlerische Produktion. Jene hat über mehr als 20 Jahre hinreichend deutliche Spuren ausgelegt, so daß diese hinlänglich identifizierbar, ja unverkennbar geworden sind.

In ihrer Unverkennbarkeit zeichnet sie aus, wieder in den Worten des Kurators, daß 'sie' sich in aller Formen von Selbst-Expressivität konsequent zu enthalten weiß. Da diese meist als das Unvermeidliche individueller künstlerischer Praxis angesehen wird, erkennt Wolfgang Winkler in dieser 'Enthaltsamkeit' weit mehr als bloße Kunstfertigkeit, vielmehr eine eigenständige künstlerische Praxis.

In anderen Worten, Wolfgang Winkler betrachtet die Fähigkeit von Künstlern, ihrem 'Expressions-Verlangen' nachzugeben, und die Hervorbringungen desselben gut zu vermarkten, für das Reproduzieren von überkommenen kulturellen Klischees, mithin für alles andere als Kunst, geschweige denn, für ein Entwickeln der Kultur. Ihn stört es nicht, wenn "SUSI POP als eine seit 20 Jahren durch die Kunstszene irrlichternde Persona" angesehen wird. Im Gegenteil, denn so kann man ihr wenigstens nicht das Label "radikal" anhängen, an dem die schier unendliche Kette weiterer Labels hängen, nicht zu letzt dasjenige von "Authentizität". (Worin sollte wohl das Qualitätskriterium Authentizität - ausgerechnet - für Kunst bestehen?!?)

Der Kurator der Ausstellung will keinen Sinn darin entdecken, die "innere Welt" von SUSI POP ergründen zu wollen. Er gibt sich ganz und gar mit dem Äußeren zufrieden, für das es zudem, möglicherweise, keine innere Entsprechung gibt. (Zugleich aber ist er sich sicher, daß SUSI POP nicht das Produkt künstlicher Intelligenz, sondern ausschließlich menschlicher ist.) Von dieser Intelligenz meint er aussagen zu können, daß sie in soziologischer Beobachtung geübt ist, speziell, in den Wirkungsweisen von Bildern auf eine mediengewöhnte Gesellschaft. SUSI POPs den Medien entlehnte Bilder entsprechen in ihrem Erscheinen nicht dem Aussehen von Medienbildern. Hierbei wird kein Verfremdungs-Effekt angestrebt, viel eher eine 'Abbildungstreue'.

Diese 'Treue' verdankt sich allerdings einer Reduzierung, die auf den Verzicht des Farbfernsehens hinausläuft. Die Farbigkeit wird in der aus unendlicher Reproduktion von Reproduktionen konstruierten 'Welt' bis auf eine stehengebliebene reduziert: Übrig von den Reproduktionsfarben bleibt das Magenta - als Nicht-Farbe. Diese markiert das Ende des Reproduzierens, das Stoppen oder Einfrieren eines unend-lichen Prozesses. Mit SUSI POP beginnt das Entsorgen der Bilderflut. Das einzelne Bild wird an der Grenze der Erkennbarkeit erst wieder sichtbar und Gegenstand eines - hoffentlich analytischen Nachdenkens - wieder sichtbar. Es muß einen nicht einnehmen, solange man es nur anschaut und über es nachdenken kann.

   
         
    Einige Ausstellungen seien erwähnt:    
   

Das achte Feld, Museum Ludwig, Köln, 2007; Plastik, Plüsch und Politik, Stadtische Galerie Nordhorn, 2003, Der Schnurrbart der Ulrike Meinhof, Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, 2002, Kunst nach Kunst, Neues Museum Weserburg, Bremen, 2002, Picasso-Pollock-SUSI POP, Neuer Berliner Kunstverein, 2002, Frankfurter Kreuz, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main

   
         
    2. Zur Ausstellung:    
   

Als Dreh und Angelpunkt der Ausstellung kann die Installation "Diptych: DUO" von Terry Atkinson gelten.

Ihr linkes Tableau thematisiert (u.a.) das Thema "Belonging"(Zugehörigkeit).

(Gemäß des (Sprach-)analytischen Denkens von Ludwig Wittgenstein ist eine Sprache nicht 'natürlich', nicht aus sich heraus zu "verstehen", sondern wird von der Gemeinschaft der Sprechenden einer Sprache, der 'Sprachgemeinschaft', verstan-den. Sprache und der Sinn, den sie formuliert, ist demnach sozio-kulturell determiniert und ist somit Teil der kulturellen Entwicklung.)

Das rechte Tableau (mit dem DVD Display) wirft die Frage nach einem möglichen Interface von verbaler und "visueller Sprache" auf, zugleich, ob es überhaupt eine der verbalen Sprache verwandte Sprache des Visuellen' (gar eine "Bildsprache") gibt? Wie wäre das Interface zwischen Sprache und Bildsprache beschaffen, wenn es denn eine solche geben sollte? Zu den Ideologemen des Agmoas, dem Avant-garde Modell von Künstler-Subjekt, gehört als unhinterfragte Voraussetzung, daß es eine universal verständliche "visuelle Sprache" gebe.

Diese Annahme müßte sich, wenn sie denn gültig wäre, auf eine natürliche Beschaffenheit des menschlichen Gehirns stützen - auf die Gegebenheit eines hirnorganischen Interface zwischen Sprache und "Visueller Sprache". Beide Tableaus von "Duo" tragen an der Stelle, an der Künstler vorzugsweise ihre Signatur setzen, eine pictographische Indexierung: Auf dem linken Tableau (Sprache) die aufsteigende "Eule der Minerva"; auf dem rechten (Visuelle Sprache?) ein Pictogramm, das den Evolutionsforscher Charles Darwin darstellt.

Die Konstellation von "Duo" wirft somit die Frage nach dem Verhältnis von natürlicher Evolution und kultureller Entwicklung auf. Im Kontext der Propangada von der per se gegebenen "Fortschrittlichkeit" des Modells vom Künstler-Subjekt der Avantgarde regt "Duo" dazu an, die impliziten Voraussetzungen dieses Konstruktes rational zu hintergehen. - Genauer, deren legitimatorische Inanspruchnahme einer vermeintlichen Naturgegebenheit.

(Steht die Konstruktion der Tradition des Avantgarde-Modells vom Künstler-Subjekt am Ende dem Creationismus näher als den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum dualistischen, jedoch nicht statischen Verhältnis von natürlicher Evolution und kultureller Entwicklung, nicht zuletzt zwischen natürlichem Habitat und soziokulturellem Environment?)

Charles Darwin ist an der Stelle einer Signatur der rechten (mit dem Bildschirm bestückter) Leinwand versehen. Die linke Leinwand des Diptychon "Duo" an der Stelle der Signatur mit einer aufschwebenden Eule, Der Eule der Minerva" die nach Hegel, zu ihrem Flug nach der Erkenntnis anhebt, also im Rahmen von Kultur und nicht von natürlicher Entwicklung. Tier- und Menschenreich, Natur- und Kulturreich werden in Duo konfrontiert, ohne daß diese statische Trennungen kennzeichnet.

   
         
    Die weiteren, gezeigten Werke:    
   

Fragen der Menschheitsentwicklung sind in der Ausstellung in Raum 1 auf mehreren Ebenen angesprochen. Insbesondere, in den "Enola Gay Mutes" von Terry Atkinson.

Indem auf diese wiederum die Arbeiten von SUSI POP, "Powell's Evidences (Beweise)" zu 'antworten' scheinen, bietet speziell der Raum 1 der Ausstellung Anschauungsmaterial für die (logische) Untersuchung der mit "Diptych: Duo" gestellten Frage: "Gibt es eine visuelle Sprache?"

In ihren Titeln finden sich Angaben auf Farbe und Form ('shape') der "Enola Gay Mutes"-Arbeiten. Die darin aufgeführte Bezeichnung "Axe-Head" verweist auf die Form steinzeitlicher Beile, also auf Werkzeuge, die zugleich als Waffen genutzt werden konnten. Auf die mehrkantige, meist monochrom bemalte Fläche ist ein Flugzeug eingemalt, laut Titel, jener Langstrecken-Bomber, der von seiner Crew "Enola Gay" benannt wurde, und der die erste Atombombe, 1945, ins Ziel brachte und Hiroshima vernichtete.

(Andererseits stellt die Ausstellung auch den 'falschen Beweisen' eine reale Wirklichkeit gegenüber, die die falschen Beweise, beweisen sollten.)

Die Ausstellung präsentiert Werke unterschiedlicher Entstehungszeiten; nämlich von

1989 - 92 "Enola Gay" Works von Terry Atkinson

1991/2006 "SamaraÓ, SUSI POP

2005 "Diptych: DUOÓ, Terry Atkinson (gezeigt: Biennale Shajah 7, United Emirates)

2007 "Documenta LandscapeÓ, SUSI POP.

Gleichwohl erscheinen alle Arbeiten als zeitgenössisch, genauer aus gegenwärtiger Produktion. Dieser Eindruck vermittelt den Gedanken, daß auch in der Gegenwartskunst nicht das Datum der Entstehung über Aktualität/Nicht-Aktualität entscheidet. Mit der Kombination der Arbeiten wird auch auf den Plan der diesjährigen Documenta angespielt, alte und neue Werke zu kombinieren. Diese Ausstellung will zeigen, wann ein solches Vorhaben berechtigt ist.

Die Ausstellung ist - grundsätzlich - im Zusammenhang von SUSI POP-Ausstellungen zu sehen; d . h.: Der Akteur ist stets jemand anderes als die namentliche "SUSI POP". In diesem Fall tritt eindeutig ein Kurator in die Verantwortung für die Ausstellung, nicht für das, was in dieser gesehen wird. Dafür ist jeder selbst verantwortlich - hoffentlich!

Obwohl die Ausstellung zwei Künstlernamen annonciert, ist sie keine Ausstellung des Genres: 'Bemalte Leinwand trifft auf Holz-Plastik', oder anspruchsvoller: "Zwei Positionen von Künstlern begegnen einander". In dieser Ausstellung begegnen sich keine "Künstler-Subjekte", auch keine Künstler-Persönlichkeiten. Was dann?

SUSI POP ist - so weit sie zumindest in Deutschland bekannt ist - ohnehin keine "Person". Und Terry Atkinson, definitiv ein menschliches Individuum, das seit den späten 60er Jahren sich in die Annalen der Kunstgeschichte - häufig unter dem Gruppen-Namen "Art & Laguage" 'pseudonymisiert' - eingeschrieben hat, hat eben seit diesen frühen Zeiten konstant daran - als Künstler(!) - gearbeitet, das gängige Stereotyp vom Künstler-Subjekt (z. B. der Signatur "van Gogh") einer notwendigen Aufklärung zu unterziehen.

Die Ausstellung stellt die Frage: Was kann "Aufklärung" heute sein?

Man erwarte also kein gleißendes "Licht" beim Betreten der Ausstellung. Die 'Erleuchtung' wird je nachdem kommen - oder auch nicht -, wie erleuchtet, die rational gerichteten Fragen sind, die die Betrachter an die ausgestellten Werke richten. Die "Mutes", die stummen Werke an den Wänden, werden gewiß niemals Auskunft geben. Sie sind jedoch dazu ausgestellt, solche Fragen zu stellen, die im heutigen Kunstbetrieb, unterdrückt, wenn nicht gar tabuisiert werden. Es sind Fragen, die der Vernunft, der kritischen Vernunft (ohne daß die Sinnlichkeit zu kurz kommen müßte) allen Raum öffnet, von seiten des Betrachters der kritischen "Wahrnehmung" ausreichend Platz zu geben.

Die Einladungskarte mag insofern Hilfestellung geben, weil sie dazu einlädt, sie wirklich zu "lesen". Beim Lesen des "Schriftbildes" kommen viele Fragen auf! Die Ausstellung will ermutigen, daß der Betrachter die Fragen für sich rational beantwortet - sich nicht mit "empfindungsmäßigen" Antworten selbst abspeißt. Möglicherweise ist die Vernunft heute das letzte große Abenteuer, nachdem alle anderen "weißen Flecken" auf den Landkarten der globalen Geographie durch Kenntnisse (Informationen) verschwunden sind.

Nein, diese Ausstellung will sich nicht damit 'interessant' machen, daß sie durch Information ein mögliches Wissen angreift oder gar zerstört. Diese 'Austellung' will auch nicht "zum Denken anregen",. Sie gibt lediglich einen Raum denken zu können, nämlich über nur(!) das, was gezeigt wird ... was - jedoch - in (unvermeidlichen) Zusammenhängen steht. Letztlich geht es also hier um das unvermeidliche - und, ganz besonders, um die Auswege daraus!

Damit hier kein Mystizismus betrieben wird, werden im Lauf der Ausstellung mehrere Schriften veröffentlicht Zur Eröffnung wird ein handschriftlich geschriebener Text von Terry Atkinson, in maschinen gerechter Transkription (auf Englisch) publik gemacht; "The Agmoas Notes".

Es folgen weitere Texte. Die Art der Veröffentlichung bleibt Entscheidungen seitens der Galerie-Leitung der ZWINGER Galerie vorbehalten. Sie denkt an Publikationen auf ihrer Homepage "www.zwinger-galerie.de". Es gibt jedoch auch direkte Wege, in Form von Ausdrucken in der Galerie.

Die Schriften haben indes nicht die Intention, das Betrachten ersetzen zu wollen. Im Gegenteil:

Was ist das betrachten im Gegensatz zum Nichtb-Betrachten (z. B. durch 'gute Erziehung'(?).

Für die Ausstellung hat Terry Atkinson die "Agmoas Notes" verfaßt.

Der Text ist ein integraler Bestandteil der Ausstellung.

Zum Text: The AGMOAS Notes von Terry Atkinson(*.html)

Zum Text: The AGMOAS Notes von Terry Atkinson(*.pdf)

   
 
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